26.9.-29.9.2024: Ausstellung von Hermann Weber - Anthropozän

Hermann Weber

DIE ZERSTÖRUNG DER NATUR UM UNS IST AUCH EINE ZERSTÖRUNG IN UNS – DIE INNERE VERROHUNG UND DER VERLUST AN SCHÖNHEIT UND VIELFALT.

So lautet ein Kernsatz aus seiner Werkgruppe der Bilder und Texte "Anthropozän – Das Grosse Sterben". Er stellt einen Teil seiner Bilder - hier gedruckt auf Großplakaten - in der Pauluskirche aus.

Hermann Weber schreibt zu seiner Kunst u.a.:

ANTHROPOZÄN
Auf dem Weg in die Sackgasse

In meinem Anthropozän-Zyklus setze ich mich seit vielen Jahren damit auseinander, wie wir Menschen mittlerweile den ganzen Planeten umgestaltet und vermutlich irreversibel geschädigt haben.
Angesichts der sich anbahnenden Umweltkatastrophe sehen und spüren wir die verheerenden Folgen eines anthropozentrischen, den Menschen in den Mittelpunkt stellende Denken. Die Apokalypse steht uns nicht bevor, wir sind mittendrin!

Wie wir dahin gekommen sind, ist für mich u. a. auch eine Folge des „Dominium Terrae“, der Auftrag Gottes an uns, uns die Erde untertan zu machen in Verbindung mit dem biblisch-christlichen Schöpfungsverständnis der Gottesebenbildlichkeit des Menschen. Und darauf aufbauend, die abendländische Philosophie, die allein dem „vernünftigen Menschen“ eine unsterbliche Seele und Empfinden zuspricht.

WIR haben uns einen Gott nach unserem Bild geschaffen und ihm die Worte in den Mund gelegt, die unser Tun legitimieren soll und uns damit an die Spitze der Pyramide alles Lebendigen katapultiert. Den „alten Uhrmacher“ aber haben wir artgerecht entsorgt, er hat ausgedient.
Ebenso, wie wir auch alle von uns gemachten Dinge rund um die Uhr konsumieren, sie dann wegwerfen und damit die Erde mehr und mehr vermüllen und verseuchen. Wir beuten in unserer Gier die Erde gnadenlos aus, haben jegliche Empathie und Liebe für alles Lebendige und Schöne der Natur um uns verloren und vernichten dabei nicht nur unsere eigenen Lebensgrundlagen, sondern auch die aller anderen Tiere und die der Pflanzen. Mit unserer Kultur verstecken wir unser wirkliches Gesicht wie hinter einer Maske: Unterdrückung, Gewalt und Zerstörung.

„Homo destructor“. Wir haben die Erde erobert, aber die Gesetze des Lebens nicht erkannt, sie missachtet und mit Füßen getreten.

Hermann Weber 2024

Mit dem Künstler kommen wir auf dem Kirchentag am 28.9. um 16:00 Uhr in der Pauluskirche in einer Videokonferenz (übertragen auf Großleinwand) ins Gespräch.


27.-29.9.2024

PAULUSKIRCHE - Schützenstr. 35 - 44147 Dortmund

Eintritt frei - Wir bitten um eine Eintrittsspende.

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